Der eigentliche Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten, das Tüftlertum, die Leidenschaft, sich mit etwas Bestimmtem zu beschäftigen.

Gerald Hüther

Wir wollen die Potentiale unserer Schüler*innen entdecken und fördern. Auch deshalb soll Lernen individuell sein dürfen und sich an dem eigenen Interesse ausrichten können. Und darf gleichzeitig innerhalb von Gemeinschaft und Ko-Kreativität gelebt werden.

Wir glauben daran, dass der Schlüssel zur Kombination aus Individualität und Gemeinschaft in der projektorientierten Arbeit liegt. Themenzentriert, teilweise frei wählbar, jedes Jahr in neuen Formen und in die soziale Umgebung eingebunden. Zusammen mit den Lernbüros und verlässlichen Feedback-Strukturen gestalten wir so Lernprozesse, die sowohl Spaß machen als auch zu erfolgreichen Abschlüssen führen.

Die Gestaltung und Bewertung von projektorientiertem Lernen setzt sich für uns aus verschiedenen Teilen zusammen:

Klicken Sie auf das untere Bild, falls Sie Lust haben, diese Gestaltungs- und Bewertungselemente anhand von Beispielen näher kennenzulernen.
Dort finden Sie eine tolle digitale Zusammenstellung von kleinen Videos, Arbeitsblättern, Projekt-Ergebnissen und vieles mehr.

Fächerübergreifendes Lernen

Um Projektarbeit zu fördern, wird bei uns ein Teil des Fachunterrichts zu Lernbereichen zusammengefasst. Das gilt im Wahlpflichtbereich Kultur sowie in den Lernbereichen Gesellschaftswissenschaften (GeWi) und Naturwissenschaften (Nawi).

Für Klasse 7 startet der Unterricht bei uns themenzentriert über die Arbeit in Laboren und Werkstätten. In einer selbstgewählten Kombination aus verschiedenen, vor allem praktischen Erfahrungsräumen werden unsere Schüler*innen darin ermuntert, intuitiv zu experimentieren.

Hier kann mit Holz, Textil, Farben, Plastiken und mehr gearbeitet werden, es gibt ein Fotolabor und eine Küche zu erforschen, und natürlich stehen unseren Schüler*innen auch die Computer- sowie die Chemie- und Physik-Räume für ihre Versuche zur Verfügung.

Die Dokumentation ihrer Prozesse und die anschließende Präsentation ihrer Projekte und Produkte sind dabei wesentliche Etappen, um den individuellen Lernprozess abzuschließen und die vielen gemachten Erfahrungen auszuwerten. Diese Reflexion führt bei denen, die ihr Projekt vorstellen, zur Bildung von Wissen und kann den Zuhörenden spannende Anregungen geben.

Wann immer Lernen hinaus in die Stadt getragen werden kann, versuchen wir dieses zu ermöglichen, z.B. mit unserem Format der Draußen-Tage. Aber auch unsere künstlerischen Projekte und Exkursionen weiten sich regelmäßig in den Stadtraum aus. Hier können Sie unsere berlinweiten Lernorte und -Partner kennenlernen.

Lernen mit individueller Beratung und Begleitung

Im leistungsdifferenzierten Unterricht der Kernfächer Deutsch, Mathematik und Englisch sowie im Lernbereich Naturwissenschaften bezogen auf die Fächer Chemie und Physik wird an der Reinhold-Burger-Schule binnendifferenziert unterrichtet, d.h. die Schülerinnen und Schüler verbleiben in der Regel in ihrem Klassenverband.

Binnendifferenzierung schließt jedoch die Ausgliederung von Lerngruppen aus Klassen oder Kursen für einen bestimmten Zeitraum und für bestimmte Aktivitäten nicht aus.

Temporäre Lerngruppen werden z. B. gebildet zur

  • Förderung von Begabungen
  • (Sprach-)Förderung
  • Abschlussvorbereitung
  • Erarbeitung von Spezialthemen (Expertengruppen).

Unsere Schüler*innen können diese nutzen, wenn sie

  • erheblich vom Lerntempo der Gruppe abweichen (langsamer oder auch schneller)
  • im Rahmen einer Lernvereinbarung individuelle Aufgaben bearbeiten
  • besondere pädagogische oder fachliche Betreuung benötigen.

Die Arbeit in Lernbüros

In den leistungsdifferenziert unterrichteten Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik wird ein Teil des Unterrichts außerdem in Lernbüros angeboten: einer methodischen Arbeit mit Selbstlernmaterialien, Checklisten, Kompetenzrastern und Logbüchern.

Die Lernbüros berücksichtigen die individuellen Lerntypen und ihr persönliches Lerntempo. Offene Aufgaben ermöglichen eine dynamischere Anwendung von Wissen, hier kann das Prinzip des kreativen Lernens greifen. Außerdem können die Schüler*innen selbständig Anzahl und Art von sogenannten Lernbausteinen bestimmen, wobei Lehrpersonen den Jugendlichen beratend zur Seite stehen.

Standards, die zurzeit in allen unseren Lernbüros gelten:

  • In den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch wird eine von drei Stunden regelmäßig im Lernbüro unterrichtet.
  • Im Klassenunterricht eingeführte Kompetenzen werden im Lernbüro individuell trainiert.
  • Für jedes Fach stellt der Fachbereich eine Fülle von Lernbausteinen zur Verfügung, aus denen die Schüler*in individuell wählen kann.
  • Es stehen Aufgaben im Grund- und im Erweiterungs-Niveau zur Wahl, welche sich an den im Rahmenlehrplan festgelegten Anforderungen orientieren.
  • Für Schüler*innen, die in einem Fach auf einer hohen Kompetenzstufe arbeiten oder aber größere Lernrückstände zu schließen haben, stehen spezielle Förderangebote bereit.
  • Einzelne Lernbüromaterialien können bei Bedarf auch zu Hause weiterbearbeitet werden.
  • Sozialform: Einzel- und Partnerarbeit
  • Nutzung von Hilfssystemen: Nachschlagewerke, Mitschüler*innen dienen als Expert*innen, und Lehrkräfte sind beratend tätig.
  • ·Die Planung und der Fortschritt der Lernbüroarbeit werden auf Übersichtsblättern und im Logbuch dokumentiert und können so bei Beratungs- und Bilanzgesprächen ausgewertet werden.

Das Logbuch

Das Logbuch ist DAS zentrale Begleit- und Dokumentationsmedium unserer Schüler*innen. In diesem halten sie ihre ganz persönliche Lerngeschichte fest, sie formulieren Ziele und reflektieren ihre Arbeit:

Was gibt es zu tun? Woran muss ich denken? Wie komme ich voran? Welches Thema habe ich bearbeitet? Wo war ich erfolgreich und was möchte ich als nächstes erreichen? Welches Wochenziel setze ich mir?

Regelmäßig geben die Klassenlehrer*innen hier ein kurzes Feedback, das auch die Eltern lesen und kommentieren.

Ebenso kann das Logbuch für kurze Nachrichten und Mitteilungen genutzt werden.

Alle Einträge sind Grundlage für die Beratungsgespräche, die die Schüler*innen mit ihren Klassenleitungen führen.

Für die herausgehobenen Ziel- und Bilanzgespräche werden möglichst die Eltern hinzugeladen. Darüber hinaus gibt es einen Gesprächsleitfaden, mit dem die Schüler*innen Ziel- und Bilanzgespräche vorbereiten.

Daneben enthält das Logbuch den Stundenplan, wichtige Regeln und Termine für den Schulbetrieb und das Schulleben, Raum für Notizen und einiges Wissenswertes mehr.

Für ein kurzes Video zum Logbuch schauen Sie gerne nochmal hier.

Lernberatung, Prozessauswertung, Bilanzgespräche

Im Abstand von i.d.R. drei Wochen erfolgt für unsere Schüler*innen ein individuelles Beratungsgespräch durch die zuständigen Klassenlehrer*innen. Im Bedarfsfall können auch kürzere Abstände vereinbart werden.

Inhalt dieser Gespräche ist die individuelle Lernplanung sowie die Auswertung der Lernprozesse. Sie erfolgen kompetenz- und lösungsorientiert in einer wertschätzenden, zugewandten und aufrichtigen Form. Inhalt und Ergebnisse der Gespräche werden protokolliert.

Zusammen mit den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten werden im 7. Jahrgang in vierteljährlichen Bilanzgesprächen die maßgeblichen Kriterien zur Förderprognose und der damit verbundenen Einordnung in die unterschiedlichen Niveaustufen sowie die Lernentwicklung erörtert.

In den nachfolgenden Jahrgängen erfolgen die Bilanzgespräche im Bedarfsfall vierteljährlich, ansonsten halbjährlich.

Lernerfolge und -prozesse bewerten unsere Schüler*innen dabei zu einem großen Teil auch selbst. Maßgeblich im Lernbüro, wenn eine Schüler*in einen Baustein abgeschlossen hat, überprüft sie/er die erworbenen Kompetenzen mithilfe von Checklisten und Kompetenzrastern.

Diese helfen den Jugendlichen zu erkennen, was sie jetzt können – unabhängig davon, wie lange sie dafür gebraucht haben. Somit tritt das in den Vordergrund, was wirklich zählt: erworbenes Können.

Beispiel eines Auswertungsrasters für personale Kompetenzen

Unser schulisch angeleitetes Lernen zu Hause

In den letzten zwei Jahren haben unsere Schüler*innen enorm viele neue Erfahrungen gesammelt mit dem schulischen Lernen von zuhause aus. Und auch wenn dieses – den Umständen geschuldet – häufig eine große Herausforderung war, gab es darin doch viel Neues und auch Vorteilhaftes zu entdecken.

Wir haben unsere Schüler*innen letzten Herbst mal gefragt, was sich für sie im Homeschooling so bewährt hat. Und welche Tips sie anderen Jugendlichen geben könnten.

Hier kommen die Ergebnisse!

Potenziale des schulisch angeleiteten Lernens zu Hause
(nach Meinung unserer Schüler*innen)

  1. Ich konnte aufstehen, wann ich wollte.
  2. Ich konnte selbst aussuchen, welche Aufgaben ich mache und mir selbständig den Tag einteilen
  3. Ich konnte googlen und nachschlagen, wann und wo ich wollte.
  4. Es gab viel Material über die schul.cloud und das padlet, und digital zu arbeiten machte viel Spaß.
  5. Ich konnte bei den Aufgaben Musik hören.
  6. Ich konnte essen und trinken, wann ich wollte.
  7. Ich musste nicht mehr mit dem öffentlichen Verkehr fahren.
  8. Ich konnte öfter Pausen machen.
  9. Ich konnte in meinem Tempo arbeiten.
  10. Ich musste mich nicht extra fertig machen. 🙂
  11. Ich bin selbständiger geworden und kann mich jetzt besser organisieren.
  12. Ich hatte weniger Ablenkung durch Mitschüler*innen und konnte mich besser auf die Aufgaben konzentrieren.
  13. Es gab Videokonferenzen für Nachfragen.
  14. Ich konnte meine Familie mehr sehen.
  15. Es war schön, dass meine Geschwister mir geholfen haben.
  16. Man konnte sich mit Freund*innen in Meetings treffen und Aufgaben gemeinsam lösen.
  17. Ich habe auch viel Unterstützung von Freunden bekommen.
  18. Ein strukturierter Ablauf hat geholfen, meine Leistungen zu verbessern.

Tipps für das schulisch angeleitete Lernen zu Hause
(von unseren Schüler*innen)

  1. Treibe Sport!
  2. Geh‘ zwischendurch mal an die frische Luft (joggen, spazierengehen).
  3. Nutze Wochenarbeitspläne online (padlet) mit Checklisten!
  4. Nutze Chatfunktionen während der Videokonferenzen!
  5. Sprich auch mal allein mit den Lehrer*innen!
  6. Steh‘ rechtzeitig auf! (Aber achte auch darauf, dass du immer genügend Schlaf kriegst!)
  7. Nutze quizlet, bettermarks und kahoot!
  8. Nimm Dir nur so viel vor, wie Du schaffen kannst.
  9. Beginne mit den leichten Aufgaben.
  10. Leg‘ Dein Handy weg, damit Du nicht abgelenkt wirst.
  11. Belohn‘ Dich für gute Leistungen.
  12. Mache regelmäßig Pausen.
  13. Iss und trink‘ gesund und gerne auch mal zwischendurch. Das gibt mehr Energie!
  14. Triff Dich mit Freund*innen oder frag‘ Deine Mitschüler*innen, wenn Du eine Aufgabe nicht verstehst.
  15. Frag‘ Deine Familie, Freund*innen oder Lehrer*innen, wenn Du etwas nicht verstanden hast.
  16. Pflege Kontakte zu anderen Personen.
  17. Setz‘ Dir (Wochen-/ Tages-)Ziele.
  18. Schreib‘ Dir To-Do-Listen für den Tag.
  19. Stell‘ Dir eigene Challenges!
  20. Halte durch! 🙂