Mit Sprache denken und handeln

Sprachbildung und -förderung sowie eine gelungene und zielführende Kommunikation sind die Grundpfeiler für erfolgreiches Lernen und ein gutes Zusammenleben. Wir betrachten deshalb Sprache und Kommunikation als eine Querschnittsaufgabe für alle schulischen Bereiche.

Sprechen im gesamten schulischen Umfeld

Wir achten nicht nur auf die sprachliche Qualifizierung der Schüler*innen für Ausbildungssituationen und weiterführende Schulbildung, sondern ebenso darauf, angemessen im gesamten schulischen Alltag zu kommunizieren. Unsere Jugendlichen sollen befähigt werden, eigene Bedürfnisse und Ziele sach-, situations- und adressatengerecht zu formulieren, aber auch mit Grußformeln und Höflichkeiten sicher umzugehen.

Besondere Sprechanlässe bieten die Möglichkeit, einen individuellen Sprachstil zu entwickeln und die eigenen kommunikativen Kompetenzen zu stärken – so beispielsweise beim Streitschlichten, in öffentlichen Präsentationen oder in Diskussionen im Rahmen z.B. der Gesamtschülervertretung. Unser begleitendes pädagogisches Personal unterstützt hier neben inhaltlichen Aspekten auch die Arbeit am Wortschatz und an der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Sprachförderung im Fachunterricht

Sowohl im Lernbüro als auch im individuellen Förderunterricht bekommen unsere Schüler*innen die Möglichkeit, verschiedene Techniken und Strategien für das Verstehen und Lesen von unterschiedlichen Textsorten sowie für individuelle Schreibprozesse zu vertiefen. Außerdem wird in allen Fächern übergreifend sprachsensibel unterrichtet: Schwierige Lehrtexte werden je nach Bedürfnis des Lerners vereinfacht und mit Lesehilfen und Lesestrategien aufbereitet. Darüber hinaus wird das Begriffslernen und der Fachwortschatz gezielt gefördert und das Schreiben im Fachunterricht mit Werkzeugen unterstützt.

Schüler*innen nicht deutscher Herkunftssprache unterrichtet die Reinhold-Burger-Schule zunächst in einer Willkommensklasse, und je nach Sprachstand nehmen die Willkommensschüler*innen dann zunehmend am Unterricht der Regelklassen teil. Im Projekt Verantwortung unterstützen unsere Schüler*innen der Regelklassen die Willkommensschüler*innen beim Verstehen und Lesen von Texten. Beide Seiten lernen dabei nicht nur wichtige sprachliche Kompetenzen, sondern entwickeln auch kulturelles Verständnis und eine offene Perspektive.

Sprachbildung in der Projektarbeit

Zusätzlich bieten wir in unterschiedlichen Projekten die besondere Beschäftigung mit Sprache an: Während die Schüler*innen in der AG Schülerzeitung lernen, sprachliche Mittel und Phänomene bewusst und kreativ anzuwenden, lernen die Jugendlichen z.B. beim jährlich organisierten schulinternen Vorlesetag verschiedene Werke internationaler Autoren kennen. Besonders beliebt sind hier Kapitel aus Werken in anderen Sprachen, die von Schüler*innen jener Herkunftssprache vorgelesen und übersetzt werden. Dies gibt auch Anlass, Sprachen zu vergleichen und zu untersuchen.  Ähnliche Erlebnisse sammeln die Jugendlichen u.a. in der AG Leseprofis. Und im Rahmen unseres Kulturwandertages runden z.B. Theaterbesuche und Poetry-Slam-Veranstaltungen unser Angebot, sich mit Sprache auseinanderzusetzen, ab.

Leseprofis

Die Leseprofis sind ein Peer-Projekt des Berliner Senats für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Ziel, ein lesefreundliches Klima an den Berliner Schulen zu fördern. https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/leseprofis

Wir sind seit 2016 an diesem Projekt beteiligt, und seitdem organisieren unsere bücherbegeisterten Schüler*innen verschiedene Aktionen rund um das Thema „Lesen“. Wir haben eine kleine Schulbibliothek aufgebaut, nehmen am Bundesweiten Vorlesetag teil, besuchen Lesungen, Literaturfestivals und sogar die Leipziger Buchmesse. Außerdem organisieren unsere Leseprofis Patenschaften, um auch andere Schüler*innen für das Lesen zu begeistern. Zu weiteren Aktionen unserer Leseprofis gehörten u.a. das „Kilometerlesen“, Vorlesewettbewerbe, Kinoabende mit Graphic-Novel-Verfilmungen u.v.m.

Schülerzeitung

Unsere Schülerzeitung VOLLE KANNE erschien erstmals im Januar 2019 und wurde bereits mit der Folgeausgabe im Juni 2019 mit dem 3. Platz des Berliner und Brandenburger Schülerzeitungswettbewerbs der Berliner Morgenpost ausgezeichnet. Im Berliner Schülerzeitungswettbewerb 2020/2021 gewann VOLLE KANNE sogar den 1. Platz und belegte im Bundeswettbewerb den stolzen 3. Platz.

Die Redaktion besteht aus Schüler*innen der 9. und 10. Klassen unter der Leitung von Frau Tormöhlen. Innerhalb eines Wahlpflichts-Kurses lernen die Redaktionsmitglieder verschiedene Textsorten kennen und deren Merkmale beim Schreiben eigener Zeitungsartikel zu berücksichtigen. Die Schüler*innen entwickeln mehr und mehr einen gut ausgebildeten Wortschatz, Wortgewandtheit und ein flexibles Ausdrucksvermögen.

Die Zeitung widmet sich dabei den klassischen Zeitungsressorts Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur und Lokales. Große Reportagen zu den verschiedenen gesellschaftlichen Themen können dort genauso nachgelesen werden wie kleinere und größere Umfragen der Schule oder die aktuellen schulischen Highlights und Anlässe. Die Zeitung kann zweimal im Jahr (jeweils zum Tag der offenen Tür und zum Hoffest) für € 1,50 erworben werden.

Moderne Fremdsprachen

Der Erwerb von Fremdsprachen ist in einer multikulturellen Gesellschaft bedeutender denn je. Der Rahmenlehrplan stellt daher die Vorbereitung auf multikulturelle Handlungsfähigkeit an oberste Stelle des Fremdsprachenerwerbs.

An der Reinhold Burger Schule wird Englisch als 1. Fremdsprache verpflichtend ab dem 7. Jahrgang unterrichtet. Im gleichen Jahrgang können Spanisch und Französisch freiwillig als 2. Fremdsprache dazu gewählt werden, wobei Spanisch außerdem auch ab Jahrgang 9 begonnen werden kann.

Auch im Unterricht der modernen Fremdsprachen arbeiten wir überwiegend projektorientiert und mit individualisierten Zugängen und Methoden. Immer beliebter wird dabei im Zuge des Blended Learning die Arbeit mit interaktiven Postern, in denen auch kreative Aufgabenstellungen spielerisch präsentiert werden können.

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Zwei Beispiele für kleine, zuhause produzierte Schüler*innen-Videos im Englisch-Unterricht zur Lektüre von „Diary of a wimpy kid“ von Jeff Kinney

Einen wichtigen Bestandteil für einen lebendigen Spracherwerb stellt natürlich auch das Erleben der Sprache im jeweiligen Land dar. Für den Jahrgang 9 boten wir 2019 erstmalig Sprachreisen nach Frankreich und Spanien an und würden diese gerne auch in der Zukunft wiederaufnehmen.

Unsere Sprachreise nach Lyon

Im September 2019 ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Die Schüler*innen des 8. und 9. Jahrgangs haben eine Sprachreise nach Frankreich gemacht. Wir sind mit dem Zug nach Lyon gefahren. Allein die Fahrt mit dem schnellen TGV war ein tolles Erlebnis. Mit 300 km/h durch Frankreich zu rasen, das kann nicht jeder.

Und Lyon? Diese alte Stadt hat uns sehr gefallen. Sie sieht ganz anders aus als die deutschen Städte, und man fühlt sich wie auf einer Zeitreise: von den Römern über die Seidenfabrikation in der Renaissance bis zu Wandmalereien und Graffiti. Schon Asterix hat die Stadt geliebt und die verwinkelten Gassen genutzt, um die römischen Legionäre abzuhängen.

Kurz vor unserer Reise ist uns gelungen, Kontakt mit dem Collège Henri Barbusse in Vaulx-en-Velin in der Nähe von Lyon aufzunehmen. Die dortigen Schüler*innen haben uns für einen Tag in ihrer Schule herzlich aufgenommen. Wir haben den Unterricht in den französischen Klassen erlebt, mit den Schüler*innen gesprochen und am Ende sogar getanzt. Die Musik hat das, was wir nicht in der fremden Sprache sagen konnten, zum Ausdruck gebracht.  Wir haben viel gelacht und uns doch alle gut verstanden. Natürlich müssen wir noch viel Französisch lernen, aber jetzt wissen wir wozu.

Ab jetzt möchten wir eine Reise nach Lyon mindestens alle zwei Jahre organisieren.

Unsere Willkommensklasse

Deutsch als Zweitsprache

Eine ganz besondere Bedeutung hat Sprache und Kommunikation natürlich auch in unserer Willkommensklasse. 12 Schüler*innen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern kommen hier durch alle Jahrgangsstufen und über alle Muttersprachen hinweg zusammen und haben zunächst hauptsächlich ein Ziel: Deutsch zu lernen.

Keine einfache Aufgabe, wenn man gerade erst in Deutschland angekommen ist, die gesamte Lebenssituation völlig neu ist und sie nicht selten auch noch weiterhin unsicher bleibt.

Insofern möchten wir unseren Willkommensklasse-Schüler*innen neben dem Spracherwerb vor allem einen festen Klassenverband bieten, der es ihnen ermöglicht, Gemeinschaft zu erleben, unsere schulischen Abläufe Stück für Stück kennenzulernen, innerhalb von erlebnisorientierten Projekten Selbsterfahrung zu sammeln, gemeinsam kreativ zu sein und sich innerhalb schulischer AGs langsam an den regulären Schulbetrieb heran zu tasten.

Wo, wenn nicht hier, wird für uns alle erlebbar, wie unabdingbar eine gemeinsame Sprache ist und wie stark wir dennoch jenseits von Worten miteinander kommunizieren.